Haben Sie das Gefühl, dass mit Ihren Augen irgendetwas nicht stimmt? Sehen Sie zunehmend oder möglicherweise auch plötzlich anders oder schlechter? Dahinter könnte sich eventuell eine (chronische) Erkrankung der Netzhaut verbergen – vereinbaren Sie daher bitte schnellstmöglich einen Termin bei Ihrem*Ihrer Augenärzt*in! Denn Netzhauterkrankungen lassen sich mit modernen Behandlungsverfahren heutzutage erfolgreich therapieren, vor allem dann, wenn frühzeitig gegengesteuert wird. Meistens gelingt es dadurch, eine Verschlechterung aufzuhalten und den Zustand zu stabilisieren, in etlichen Fällen sogar ihn nachweislich zu verbessern. Erfahren Sie, welche Therapien sich bei den jeweiligen Krankheitsbildern eignen.

Ein Mann bei einer augenärztlichen Untersuchung
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Behandlungsformen bei Netzhauterkrankungen

Wenn Sie verzerrt, verschwommen oder Flecken in Ihrem Sichtfeld sehen, deutet das auf eine Augenerkrankung hin, bei der möglicherweise die Netzhaut beteiligt ist. Zum Erhalt Ihres Augenlichtes ist schnelles Handeln wichtig! Anhand verschiedener Untersuchungsmethoden können Augenärzt*innen eine fachliche Diagnose stellen und Sie weiter beraten. Dazu gehören neben klassischen Sehtests, wie beispielsweise die Methode mittels Amsler-Gitter, auch verschiedene Untersuchungsmethoden zur Begutachtung der Netzhaut.

Bei Problemen mit der Netzhaut finden in der modernen Augenmedizin hauptsächlich drei Therapie-Methoden Anwendung: die intravitreale Injektion, klassische Laserbehandlungen und die photodynamische Therapie (PDT). In seltenen Fällen und wenn all diese Verfahren nicht den gewünschten Erfolg bringen, kommt eventuell ein operativer Eingriff infrage.

Intravitreale Injektion

Die intravitreale Injektion stellt mittlerweile den Behandlungsstandard bei vielen Netzhauterkrankungen dar. Dabei spritzen speziell dafür ausgebildete und mit einem sterilen OP-Bereich ausgestattete Augenärzt*innen so genannte VEGF-Hemmer in den Glaskörper des Auges. Durch die vorherige Betäubung spüren Sie die Spritze kaum oder gar nicht. VEGF-Hemmer bremsen den Wachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) aus, der im Auge unter anderem die Bildung von krankhaften Blutgefäßen begünstigt und deren Durchlässigkeit fördert (dadurch können Ödeme entstehen).

Da die meisten Netzhauterkrankungen chronisch verlaufen, gilt ein an die jeweilige Erkrankung angepasstes Therapieschema, das wiederholte Behandlungen beinhaltet. Die intravitrealen Injektionen finden bei den meisten Patient*innen dauerhaft Anwendung.

Die Behandlung kann zu einer Stabilisierung und in einigen Fällen sogar einer Verbesserung der Sehschärfe führen. Typische Einsatzgebiete der „Augenspritze“ sind:

Laserkoagulation

Die Laserkoagulation verödet krankhafte und undichte Blutgefäße mit einem heißen Laserstrahl. Dadurch können kleinere Löcher in der Netzhaut des Auges verschlossen und auch Abhebungen behandelt werden. Die Behandlung findet ambulant statt, zuvor werden die Pupillen weitgetropft. 

Je nach der genauen Lage der geschädigten Blutgefäße und dem Therapieziel entscheidet der*die Ärzt*in beispielsweise bei einer diabetischen Retinopathie, ob dieses Verfahren oder die intravitreale Injektion zum Einsatz kommt.

Photodynamische Therapie

Eine photodynamische Therapie beschreibt eine besondere Lasertechnik, die durch einen „kalten“ Strahl erfolgt. Zuvor injiziert der*die Ärzt*in über eine Kanüle in der Armvene einen lichtempfindlichen Farbstoff, der sich in den krankhaften Blutgefäßen des Auges anreichert.

Das kalte Laserlicht aktiviert die mitgespritzte, wirksame Substanz und verödet gezielt krankhafte Gefäße, wobei die gesunden unversehrt bleiben. Diese Technik kann z. B. bei der pathologischen Myopie (PM) oder auch bei der seltenen choroidalen Neovaskularisation (sCNV) zum Einsatz kommen.

Vitrektomie

Das bedeutsamste operative Verfahren zur Behandlung von Netzhauterkrankungen ist die sogenannte Vitrektomie. Dabei entfernt der*die Augenärzt*in den Glaskörper und behandelt die Netzhaut (je nach Erkrankung) unter anderem mit dem Laser. Heutzutage ist die Pars-plana-Vitrektomie (ppV) in den Operationssälen eine gängige Methode.

Durch kleine Einschnitte in dem Bereich des Auges führt der*die Mediziner*in Operations- und Beleuchtungsinstrumente für die Behandlung des Glaskörpers und/oder der Netzhaut ein. Die Behandlungsform kommt unter anderem bei der diabetischen Retinopathie in Betracht, beispielsweise wenn durch die Erkrankung Blutungen im Glaskörper des Auges entstanden sind.

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Eine ältere Frau sieht sich das Amsler-Gitter auf dem iPad an.
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