Das Amsler-Gitter ist ein einfacher Test, um Anzeichen einer Netzhauterkrankung wie beispielsweise eine altersabhängige Makuladegeneration festzustellen. Er wird häufig im Rahmen eines augenärztlichen Kontrolltermins durchgeführt.
Außerdem können Sie das Auge hiermit auch von zu Hause testen. Wie Sie Ihre Sehschärfe mithilfe des Amsler-Gitters selbstständig überprüfen können, erfahren Sie hier.
Wie funktioniert der Amsler-Gitter-Test?
Bei einem Untersuchungstermin prüfen Augenärzt*innen in der Regel zunächst die Sehstärke mithilfe unterschiedlicher Untersuchungen und verschaffen sich so einen ersten Eindruck über mögliche Störungen. In diesem Rahmen wird bei Verdacht der Amsler-Gitter-Test zur Früherkennung einer Makuladegeneration oder anderer Netzhauterkrankungen durchgeführt.
Der Test besteht aus einem quadratischen Rastergitter mit geraden Linien. In der Mitte des Gitternetzes befindet sich ein schwarzer Punkt. Der*Die Ärzt*in legt Ihnen dieses vor und deckt eines Ihrer Augen ab, damit eine mögliche Schwäche des einen Auges nicht durch das andere ausgeglichen wird. Nun müssen Sie den Punkt in der Mitte fixieren und Auskunft über das geben, was Sie sehen. Der Vorgang wird anschließend für das andere Auge wiederholt.
So testen Sie selbst Ihre Augen mit dem Amsler-Gitter
Es ist wichtig, dass Sie Ihr Sehvermögen auch zwischen den augenärztlichen Kontrollterminen bei und während einer Behandlung einer Augenkrankheit untersuchen – zum Beispiel im Hinblick auf eine verzerrte Sicht. Das Amsler-Gitter bietet sich als Selbsttest an, da es problemlos auch von zu Hause aus durchführbar ist. Informieren Sie sich hier, wie Sie bei dem Test vorgehen.
Durchführung des Tests
Laden Sie zunächst das Amsler-Gitter als PDF-Datei herunter, um es anschließend auszudrucken. Sie können zwischen schwarzen Linien auf weißem Untergrund und weißen Strukturen auf schwarzem Hintergrund auswählen.
1. Setzen Sie Ihre Lesebrille oder Gleitsichtbrille auf, sofern Sie eine besitzen, und halten Sie das Amsler-Gitter auf 30 Zentimeter Lesedistanz.
2. Halten Sie sich ein Auge zu.
3. Schauen Sie direkt auf den schwarzen Punkt in der Mitte des Netzes.
4. Achten Sie währenddessen auf die Linien rund um den Punkt.
5. Sehen Sie verbogene, verzerrte, unscharfe oder verschwommene Linien und Quadrate?
6. Erscheinen manche Linien unterbrochen oder fehlen sie ganz?
Wichtig: Wenn etwas davon zutrifft, vereinbaren Sie bitte schnellstmöglich einen Termin bei Ihrem*Ihrer Augenärzt*in!
7. Wiederholen Sie diesen Test mit dem anderen Auge.
Auswertung des Amsler-Gitter-Tests
Bei einem gesunden Auge erscheinen die Gitternetzlinien gerade und durchgehend, die Quadrate sind alle gleich groß und die Ecken deutlich sichtbar. Bei einer Netzhauterkrankung kann es zu einer verzerrten Wahrnehmung des Amsler-Gitters kommen. Zur Auswertung sollten Sie prüfen, ob Sie einer der folgenden Beobachtungen zustimmen:
- Die Linien sind verschwommen oder wellig.
- Das Gitter hat Lücken.
- Es fehlen die Ecken des großen Quadrats.
- Die kleinen Vierecke erscheinen unterschiedlich groß.
- Ein Schatten liegt über dem Bild.
Sobald Sie eine dieser Aussagen bejahen, kann das auf eine Sehstörung hindeuten – wenden Sie sich unbedingt an eine*n Augenärzt*in.
Er*Sie kann die Änderungen im Sehvermögen beurteilen und weitere Untersuchungen sowie Behandlungen einleiten.