Bei der seltenen choroidalen Neovaskularisation (sCNV) entstehen aufgrund verschiedener Augenerkrankungen im Bereich der Netzhaut neue, instabil gebildete Gefäße. Unbehandelt beeinträchtigen diese zunehmend die Sehschärfe und können schlimmstenfalls zur kompletten Erblindung führen. Aber mit einer rechtzeitigen Behandlung kann das Augenlicht oft erhalten bleiben und teilweise sogar verbessert werden.

Eine Medizinerin spricht einer älteren Patientin Mut zu
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Was ist eine choroidale Neovaskularisation (CNV) im Auge?

Bilden sich im Auge krankhafte Blutgefäße, bezeichnen Mediziner*innen dies als choroidale Neovaskularisation (CNV). Gewöhnlich verursachen Augenkrankheiten, bei denen es zu einer Unterversorgung mit Blut und Nährstoffen im Bereich der Netzhaut kommt, die Entstehung der Gefäße.

Da diese in der Regel sehr instabil gebildet sind, geben sie meist Flüssigkeit und Blut in die Netzhaut ab, was schwerwiegende Folgen haben kann.

Ursachen einer seltenen choroidalen Neovaskularisation

Die krankhaft gebildeten Blutgefäße im Bereich der Netzhaut entstehen häufig als Komplikation verschiedener Erkrankungen, wie zum Beispiel:

  • diabetische Retinopathie (eine durch Diabetes ausgelöste Netzhautschädigung)
  • Thrombose im Auge (oftmals ausgelöst durch einen retinalen Venenverschluss – also der Verstopfung einer Vene der Netzhaut)
Ein Untersuchungsinstrument eines Augenarztes in seinem Behandlungszimmer
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Darüber hinaus können auch Verletzungen des Auges eine sCNV auslösen, ebenso wie diese Erkrankungen:

  • Angioid Streaks: Kleine Wunden im Sehorgan, die oftmals durch systemische Erkrankungen, beispielsweise Pseudoxanthoma elasticum (erblich bedingte Veränderungen des Bindegewebes) oder Morbus Paget (chronische Skeletterkrankung), entstehen.
  • Postinflammatorische Retinochoroidopathie: Gruppierung von Krankheiten, ausgelöst von Entzündungen, Infekten oder Autoimmunreaktionen, welche zur Schädigung der Netzhaut oder Aderhaut führen können. Hierfür können zum Beispiel der Pilz Histoplasma capsulatum, der Parasit Toxoplasma gondii oder wiederholte Entzündungen im Bereich des retinalen Pigmentepithels verantwortlich sein.
  • Zentrale seröse Chorioretinopathie: Eine zentrale Schädigung der Netzhaut, bei der Flüssigkeit austritt und so zu einer teilweisen Netzhautablösung führt.

Mediziner*innen sprechen außerdem von einer idiopathischen Chorioretinopathie, sofern die sCNV im Auge auf keiner zugrunde liegenden Erkrankung basiert, keine zugrundeliegende Erkrankung festgestellt werden kann und die Patient*innen jünger als 50 Jahre sind.

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Quelle:

[1] Bowling, Brad: KANSKIs Klinische Ophthalmologie. Ein systematischer Ansatz. 8. Auflage. München: Elsevier GmbH Deutschland 2017. S.606.